17. Juni 2015

Brötchen vom heiligen Antonius

In Anknüpfung an die lange Tradition des Antoniusbrotes wurden in den Tagen vor dem 13. Juni imm Kreuzgang der Magnolie an der Basilika Brötchen an die Pilger verteilt.




Richtig still wird es rund um die Basilika des heiligen Antonius in Padua wohl nie. Immer, wenn die Kirchentüren offen stehen, finden Pilger ihren Weg ans Grab des Heiligen, oft in großen Scharen. Eine besonders intensive Zeit sind die Tage rund um den großen Festtag, den 13. Juni. Bereits ab dem 31. Mai bieten die Brüder besondere Gottesdienste und Feierlichkeiten an. Unter anderem wird dann jeden Tag das „Tredicina-Gebet“ festlich in der Basilika gebetet, ein Gebet, das an die Gnaden erinnern will, die dem Beter auf die Vermittlung des heiligen Antonius zuteilwerden können. 







Antoniusbrot mit Tradition



In diesem Jahr nun haben sich die Brüder vom Messaggero-Verlag etwas Besonderes ausgedacht. Das Fest des heiligen Antonius soll auch ein Zeichen sein für das, was Antonius wohl mit am meisten am Herzen lag: die gelebte und geteilte Nächstenliebe. Wer in den Tagen zwischen dem 31. Mai und dem 13. Juni die Basilika des heiligen Antonius besuchte, bekam am Eingang von einem Mitarbeiter des Sendboten eine kleine Broschüre in die Hand gedrückt, in der auf die Aktion „Antoniusbrot“ aufmerksam gemacht wurde. Im Hintergrund steht ein Wunder, von dem in der Antonius-Biografie Rigaldina berichtet wird: Eine Mutter aus Padua, die in der Nähe der Baustelle der Basilika wohnte, hatte ihren knapp zweijährigen Sohn allein in der Küche gelassen. Beim Spielen fiel das Kind mit dem Kopf nach unten in einen Bottich voll Wasser. Die Mutter fand ihn leblos auf. Verzweifelt rief sie den Heiligen um Hilfe an und legte ein Gelübde ab: Wenn ihr Kind überlebte, dann würde sie den Armen so viel Brot schenken, wie das Kind wog. Sie wurde erhört. Und so wurde über die Jahrhunderte das „Antoniusbrot“ etabliert, eine konkrete Hilfe für die Armen in Erinnerung an das Gute, das man selbst empfangen hat. 



Im Kreuzgang des Klosters konnten die Besucher die Broschüre dann gegen eine kleine Spende, die dem Salakpalmenprojekt zugutekommt (siehe Juni-Ausgabe des Sendboten), ein schön verpacktes Brötchen abholen und außerdem ein Probeexemplar der Zeitschrift „Sendbote“. Mit etwas Glück konnte man bei der Aktion auch auf unsere Redaktionssekretärin Dorothee Goldbach stoßen, die in diesen Tagen ihren Schreibtisch für einige Stunden verließ, um im Kreuzgang der Basilika als Ansprechpartnerin für die Pilger zur Verfügung zu stehen. 







Segensgebet vor dem Essen



Mit dem Antoniusbrot wurde auch ein Segensgebet ausgeteilt. Es eignet sich auch zum Beten zu Hause:






„Wir loben dich, o Herr! Du liebst alle Geschöpfe,

du ernährst die Vögel des Himmels und kleidest die Lilien des Feldes!

Als Zeichen deiner Liebe hast du uns dieses Brot geschenkt.

Wir essen davon im Gedenken an den heiligen Antonius, den Helfer der Armen und der Leidenden,

der die Gaben deiner Vorsehung großzügig verteilt.

Wir bitten dich: Stärke unseren Glauben an Dich durch seine mächtige Fürsprache.

Mache uns zu liebevollen Hütern der Schöpfung, die uns anvertraut wurde,

und schenke uns ein großes Herz für unsere notleidenden Schwestern und Brüder,

damit keinem Deiner Kinder die notwendige Nahrung fehle.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.“


Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016