Liebe Freunde

01. Januar 1900 | von

Liebe Freunde! 

Die jüngsten Meldungen zu Klonversuchen am Menschen haben für Verwirrung gesorgt: Die Sekte der Rahelianer hat verkündet, dass am 26. Dezember vergangenen Jahres Eva zur Welt gekommen sei, der erste menschliche Klon, ein „kopiertes Mädchen“. Kurz darauf sprachen sie von der Geburt eines zweiten geklonten Mädchens.

Wahrscheinlich handelt es sich bei diesen „Erfolgsmeldungen“ nur um Werbegags – so bleibt zu hoffen. Inzwischen gibt es neue Schlagzeilen in den Zeitungen: In China soll der Wissenschaftler Lu Gungxiu bereits mehr als 80 Embryonen als Kopien Erwachsener erzeugt haben.

Welchen Sinn soll das alles haben? Fehlen der Welt Kinder, so dass die Wissenschaftler meinen, auf künstliche Weise für die Zukunft der Menschheit sorgen zu müssen? Unsere Mitbürger, die angesichts der explodierenden Bevölkerungszahlen alarmiert sind, sehen dazu sicher keine Veranlassung.

Rahel, der französische Journalist und Gründer der Sekte Claude Vorilhon, möchte die Klone zu Trägern seines persönlichen Bewusstseins machen, und durch eine Serie von fortgesetzten „Wiedergeburten“ in den Klonen seine Unsterblichkeit erreichen.

Die meisten Klonforscher geben ein prosaischeres Motiv an: Sie wollen genetisches Material erzeugen als Ersatzteile für therapeutische Zwecke. Das Zauberwort „therapeutisch“ ist in diesem Zusammenhang für viele zum Freibrief geworden, der in der Genforschung alles erlaubt.

Es genügt, die Worte auszutauschen, und schon wird aus einem menschlichen Wesen in den ersten Phasen seiner Entwicklung „Material“, das im Labor Verwendung findet. Aber der Zweck Heilung kann nicht jedes Mittel heiligen.

Zu Recht verurteilen wir die grauenvollen Experimente, die kriminelle Ärzten an Kindern und Jugendlichen während des Zweiten Weltkrieges in Auschwitz gemacht haben.

Wenn wir wollten, könnten wir auch diese mit dem Ziel der medizinischen Therapie und des wissenschaftlichen Fortschritts rechtfertigen.

Wissen ist erstrebenswert, aber nicht um jeden Preis; und nicht alles, was technisch möglich wäre, ist auch moralisch richtig und zum Nutzen der Menschheit.

Die Menschen sind also geneigt, der Versuchung zu erliegen, sich an Gottes Stelle zu setzen, Leben zu schaffen und es für den eigenen Vorteil einzusetzen – und es womöglich wegzuwerfen, wenn es nicht perfekt beschaffen ist.

Ein anderes menschliches Wesen benutzen, es zu einem Mittel zum Zweck zu machen – ein solches Tun ist das Gegenteil von Liebe, die sich hingeben will.

In die gleiche lieblose Richtung, wenn auch weniger schwer ausgeprägt, gehen Eltern, die versuchen, sich durch ihre Kinder selbst zu verwirklichen und ihren Nachwuchs so zu programmieren, dass er sie nicht enttäuschen wird. Über diese Haltung schreibt mit Kompetenz und anhand konkreter Beispiele unser Autor Prof. Ortner im aktuellen Thema des Monats.

Die Fastenzeit beginnt in diesem Monat. Liebe Freunde der Antonianischen Familie, nutzen wir diese Zeit, um uns in Stille vor Gott zu sammeln, in dem Bewusstsein, dass wir seine Geschöpfe und Kinder sind, erkennend, dass wir unser Leben geschenkt bekommen haben mit dem Auftrag, die authentische Christenliebe zu bezeugen.

Möge Sie unser Heiliger begleiten und von Gott für Sie alle „Friede und Heil“ erlangen.

Ihr

p. Sergio    

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016