Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung (Franz v. Sales). picture alliance

Liebe Freunde! Seit meiner Kindheit gehört der Monat Mai mit zu meinen Lieblingsmonaten. Warum, weiß ich gar nicht so genau. Vielleicht weil die Natur endgültig aus dem Winterschlaf erwacht und es spürbar wärmer wird. Vielleicht aber auch, weil der fünfte Monat des Jahres so voll ist von kirchlichen Festen mit ihrer je eigenen Faszination. In diesen Monat fällt das Hochfest Christi Himmelfahrt, werden vielerorts Flurprozessionen gehalten, und als „Marienmonat“ haben die Tage des Mai sowieso schon eine besondere Prägung.

Für die Titelseite haben wir eine Marienfigur gewählt, im Zentrum: der Blick Mariens. Zu diesem Blick habe ich einen kurzen Text von Papst Franziskus gefunden, der es durchaus wert ist, eingehender betrachtet zu werden: „Maria lehrt uns, jenen Blick zu haben, der sich bemüht, aufzunehmen, zu begleiten, zu schützen. Lernen wir, aufeinander unter dem mütterlichen Blick Mariens zu schauen! Es gibt Menschen, die wir instinktiv weniger beachten und die dagegen dessen mehr bedürfen: die am meisten Verlassenen, die Kranken, alle, die nichts zum Leben haben, jene, die Jesus nicht kennen, die jungen Menschen, die in Schwierigkeiten sind, die jungen Menschen, die keine Arbeit finden. Haben wir keine Angst, hinauszugehen und auf unsere Brüder und Schwestern mit dem Blick der Gottesmutter zu schauen, sie fordert uns auf, wahre Geschwister zu sein.“

Die Kraft für dieses Leben kommt von Jesus Christus, der uns die Liebe Gottes vorgelebt hat. Und so schlägt sich von unserer Titelseite eine interessante Brücke zum Kirchentag, den die Evangelische Kirche in Deutschland vom 24.-28. Mai begeht. Er steht unter dem Motto: „Du siehst mich“ (Gen 16,13). Diese Erkenntnis stammt von Hagar, einer Frau auf der Flucht, die sich dann aber von Gott wahrgenommen und beachtet fühlt. Er sieht sie. Sie ist nicht allein. Daraus schöpft sie neue Kraft. 

Ich wünsche Ihnen diese tiefe Gewissheit, dass Gott Sie persönlich sieht, dass er für Sie da ist und Ihrem Leben Sinn geben kann. Und dann möge er Ihnen auch die Kraft und den Mut geben, sich neu den Mitmenschen zuzuwenden, sich immer wieder dem Leben zu stellen – wie Maria sagen (und leben) zu können: Mir geschehe nach deinem Wort.
Mit allen guten Wünschen,
Ihr Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Mai 2017
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