Liebe Freunde!

01. Januar 1900 | von

Von der Phantasie und Fröhlichkeit des Karnevals bis hin zur Grenzerfahrung von Krankheit und Leid – unsere Zeitschrift reflektiert in diesem Monat die verschiedenen, geradezu entgegengesetzten Aspekte des Lebens. Das ist auch so gewollt, denn der Sendbote soll die Menschen direkt ansprechen und ihnen das Wort Gottes anhand von Erfahrungen aus dem Alltagsleben vermitteln.

Zur Faschingszeit ist es erfreulich zu sehen, wie junge Menschen scherzen und sich vergnügen, man ist aber selbst eingeladen, gesunde Freude mit Freunden teilen. Wer den Gläubigen vorwirft, Feinde des Lebens zu sein und keine Freude zu kennen, ist noch nicht den besten Christen, den Heiligen, begegnet.

Der andere Aspekt ist oft nur allzu dramatisch im Leben unserer Familien präsent – Leid und Krankheit. Seit einigen Jahren lenkt der Monat Februar die Aufmerksamkeit der Katholiken auf die Sanität, die Welt der Kranken und der Menschen, die sich um die Gesundheitspflege kümmern. Am 11. Februar wird der 9. Welttag der Kranken begangen. In diesem Jahr ist die australische Großstadt Sydney der Austragungsort der zentralen Veranstaltungen. Auf allen Kontinenten haben die betroffenen Menschen die gleichen Bedürfnisse: Das Licht des Evangeliums soll die Realität der Kranken erhellen; das Engagement von Ärzten, Pflegern und Freiwilligen in Krankenhäusern oder in der häuslichen Pflege bedarf der Unterstützung; eine gerechtere Verteilung der Heilmittel und der medizinischen Betreuung tut Not.

In seinem Schreiben zum Weltkrankentag weist der Papst darauf hin, dass besonders auf diesem Sektor eine sehr schmerzhafte und evident ungerechte Verteilung besteht: Viele Länder der Welt sind nicht in der Lage, eine medizinische Basisversorgung zu garantieren, die notwendig wäre, um die Gesundheit der Bevölkerung aufrechtzuerhalten und menschenwürdige Lebensbedingungen zu schaffen.

Die Kranken selbst soll dieser Tag auffordern, ihre Leiden und die Grenzen, die sie erfahren müssen, so zu leben, dass sie ihnen zur Heilung und zu innerem Wachstum gereichen. Gelegentlich löst Krankheit einen spirituellen Zusammenbruch aus mit einem Überschwappen von Bitterkeit und Groll gegen alle Menschen. In anderen Fällen bewirkt sie in dem Leidenden und denjenigen, die ihm beistehen eine außerordentliche Schärfung der inneren Sinne.

Der schöne Beitrag von Martha Müller, mit dem wir in dieser Sendboten-Nummer eine neue Serie mit dem Titel Lebenszeichen eröffnen, zeigt uns, wie Menschen positiv reagieren können, wenn Krankheit in ihr nächstes Umfeld einbricht.

Wo in einer solchen Situation eine Quelle der Kraft und Hoffnung durch ähnlich Durchlebtes finden? Nur wenn wir auf Jesus, den Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut (Jes 53,3) blicken, können wir Trost und Vertrauen finden, so der Papst. Wenn in diesem Glauben die eigene Krankheit oder die des von uns gepflegten Menschen erlebt werde, schreibt der Papst weiter, dann werde das Krankenhaus, oder das Haus des Kranken gleichsam zum Heiligtum, in dem Menschen am österlichen Geheimnis Christi teilnehmen können. Durch irgendeine unsichtbare chemische Reaktion erzeugt Leiden, das mit dem Christi eng verbunden wird, eine machtvolle Kraft zu Reinigung und Erhebung des Menschen.

Diese Überzeugung bildet das Fundament des Antonianischen Weltbundes der Kranken. Dieser verbindet spirituell die Kranken der Antonianischen Familie miteinander und gibt ihnen die Gewissheit, dass alle Freunde des heiligen Antonius für sie beten. Ihnen allen, besonders aber den kranken Lesern und deren Familien, wünschen die Brüder der Basilika und ich, dass sie den Frieden und die Kraft des Herrn erfahren mögen.

 

 

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016