Liebe Freunde!

01. Januar 1900 | von

Das Jahr 1999 ist für uns unweigerlich mit vielen Erwartungen verbunden. Ein Jahrhundert und ein Jahrtausend gehen zu Ende. Wir stehen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend des Christentums. Vor uns liegt eine Zukunft, in der wir, ohne uns allzugroßen Illusionen hinzugeben, einen Fortschritt der Menschheit erwarten dürfen - wir müssen nur den Willen dazu haben.

Das Jahrtausend geht zur Neige - doch dieses Jahr ist noch jung, steckt quasi noch in den Kinderschuhen. So möchte ich gemeinsam mit meinen Mitbrüdern aus der Basilika Ihnen, liebe Leserinnen und Leser des Sendboten, wünschen, daß Sie jeden Tag des Neuen Jahres wie ein Kind erleben mögen. Gehen Sie vertrauensvoll, mit spontaner Frische und voller Staunen an die Dinge dieser Welt heran! Der Herr wirkt immer wieder Wunder, auch in unserer Gegenwart. Nehmen wir also bewußt und freudig die Zeit an, die er uns schenkt.

Ein bißchen frischen Wimd wollen wir auch in den Sendboten bringen mit einer neuen Rubrik für Kinder. Unsere Autorin Petra Schäfer gestaltet jeden Monat einen Beitrag, der Kinder ansprechen soll mit Vorschlägen für Spiele und anderen Anregungen, die für Kurzweil sorgen, aber auch zum Nachdenken bringen sollen.

Zugleich bieten die Artikel auch Erwachsenen Anhaltspunkte, den Kleinen christliche Werte näherzubringen, wie es ja auch der Intention unserer Zeitschrift entspricht. Der Sendboten ist das Bindeglied der großen Antonianischen Familie und dazu gedacht, freundschaftliche Beziehungen im Glauben zu schaffen. Deswegen wendet er sich vor allem an Familien - schließlich sollen diese Kinderseiten auch einen kleinen Beitrag zum Gespräch zwischen Alt und Jung, zwischen Eltern und Kindern leisten.

Die neue Rubrik startet mit einer Einladung zum Gebet. Um das Gebet geht es auch im Thema des Monats und einer neuen Serie von Pater Anselm Kraus. In seiner kleinen Gebetsschule Zeit für Gott wird Pater Anselm mit der Kompetenz und Sensibilität, die er in jahrelanger Erfahrung in der Erwachsenenbildung gewonnen hat, konkret zum Gebet hinführen. Es gibt kein besseres Thema, um das neue Jahr zu beginnen. Wir sollten eigentlich immer, wenn wir etwas Neues anpacken, an das Gebet denken, denn: Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut (Psalmen 127,1).

Das Gebet darf nicht falsch verstanden werden, als ein Hinausstehlen aus der Verantwortung für das eigene Tun, indem man sich auf ein Eingreifen des Himmels verläßt. Vielmehr sollen wir durch das Gebet mit Gott in Verbindung treten und daraus neue Kraft schöpfen, um mutig die konkrete Nächstenliebe zu leben. Ein Schriftsteller hat es so formuliert: Strecke die Hand nur empor im Gebet! Gott faßt sie von oben/Und die Berührung durchströmt dich mit geheiligter Kraft.

Vor kurzem hat eine Forschungsgruppe von römischen Studenten herausgefunden, daß Menschen, die mit Gott kommunizieren können auch mit ihren Mitmenschen

besonders viel kommunizieren. Außerdem setzten sie sich mehr als andere für solidarische Projekte ein. Das Gespräch mit Gott im Gebet soll auch Ihnen in diesem Jahr neue Kraft und heitere Gelassenheit bringen.

Mit dem franziskansichen Gruß Pace e bene

                                                                                                    

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016