Liebe Freunde

26. Juli 2005 | von

Liebe Freunde!

 

Ein aktuelles Ereignis im Leben unserer katholischen Gemeinschaft kann als marginal angesehen werden und wurde auch fast nicht beachtet. Mir erscheint es jedoch als Indikator der Sorgen und Ziele der Kirche von heute. Papst Benedikt XVI. hat am 28. Juni, dem Tag vor Peter und Paul, der Kirche und all’ denjenigen, die der christlichen Lehre gegenüber interessiert sind, das Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche vorgestellt (der Text ist zuerst auf italienisch erschienen, wird aber zurzeit in verschiedene Sprachen übersetzt). Nach der Veröffentlichung des Katechismus im Jahr 1992 – der im übrigen eine beachtliche Auflage erreicht hat trotz der ablehnenden Meinungen, man hätte versucht, die Lebendigkeit der theologischen Reflexion in starre Formulierungen zu pressen – ergab sich die Notwendigkeit, eine einfachere und zugänglichere, aber dennoch vollständige Synthese der von der Kirche verbreiteten Glaubenslehre zu schaffen. Und Kardinal Ratzinger hat als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre die Redaktion dieses Kompendiums, das von Papst Johannes Paul II. iniziiert wurde, überwacht und vorangetrieben und die Einleitung geschrieben. Drei Eigenschaften kennzeichnen den neuen Text: „die enge Abhängigkeit vom Katechismus der Katholischen Kirche, die dialogische Struktur und die Verwendung von Bildern in der Katechese” (Einleitung, Nr. 3). Das Kompendium enthält also keine inhaltlich neuen Elemente, sondern eine Synthese in Dialogform, angereichert durch wundervolle Illustrationen aus der christlichen Kunst. Das Ziel ist also, die Substanz der christlichen Lehre dem Volk Gottes nahe zu bringen, in einer harmonischen Form, und so die Schönheit von Gottes Offenbarung und des christlichen Lebens durch ihre Wiederspiegelung in der Kunst erfahrbar zu machen.

Das Kompendium kann zu einem sinnvollen Instrument werden, vor allem, wenn es ihm gelingt, die Distanz (die es auch in christlichen Bereichen gibt) zwischen herrschender Kultur und kirchlicher Lehre zu reduzieren. Die Dialogform drückt in erster Linie den Wunsch aus, einen fruchtbaren Dialog wie den zwischen Meister und Jünger auch zwischen der Kirche mit ihrem Evangelisierungsauftrag und den Menschen der heutigen Zeit und vor allem den Jugendlichen zu schaffen

Dieses Ziel strebt auch unsere Zeitschrift an, wenn auch in bescheidenem Rahmen. Ich bedanke mich im Namen der Autoren bei Ihnen, liebe Leser, für diese Möglichkeit zum Dialog anhand der Seiten des Sendboten. In diesem Monat empfehle ich Ihnen insbesondere zwei Artikel, die wichtige Anregungen zur Reflexion und der Gestaltung des christlichen Lebens bieten: „Einschwingen auf den ‚Ich bin da’” von B. Springer und „Der Platz, wo Gott dich hingestellt” von R. Ortner.

Unser Heiliger segne und begleite Sie bei Ihren täglichen Verpflichtungen.

 

Pace e bene.

 

 

 

 

 

 

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016