Liebe Freunde

25. Januar 2006 | von

Aus der Basilika des heiligen Antonius in Padua grüße ich Sie herzlich. Bereits am Sonntag nach Epiphanie, Fest der Taufe des Herrn, reiste ich hier an. Die vier Sonntagabendmessen in der

Basilika waren überfüllt. Von den Erfahrungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgehend, werden Sie wohl auch in Padua meist ältere Kirchenbesucher vermuten. Doch waren nach meiner Schätzung gut die Hälfte von ihnen Jugendliche und junge Familien! Geduldig reihten sie sich in die lange Warteschlange ein, um andächtig an der Tomba des heiligen Antonius vorbeizugehen und mit der Hand die Marmorplatte seines Grabes verehrend zu berühren. Voller Menschen war auch die Reliquienkapelle, wo in goldverzierten Fassungen die unversehrte Zunge des Heiligen und sein Unterkiefer aufbewahrt werden. Zu sehen ist auch sein Ordenskleid, mit dem man ihn 1231 ins Grab gelegt hat. Dieser Habit wurde bei der Öffnung des Grabes im Jubiläumsjahr 1995 durch die Kunst einer Schweizer Textil-Ingenieurin konserviert (normalerweise fallen solche Stoffe bei Luftkontakt in sich zusammen). Am 15. Februar wird in Padua ein eigenes Fest zur Verehrung der
Antonius-Reliquien begangen.

Mir tat der feierliche Rahmen der Sonntagabendmesse richtig gut. Bei der Konzelebration habe ich die Anliegen der Leser und Leserinnen unserer Zeitschrift und der Wohltäter der Caritas Antoniana dem heiligen Antonius ans Herz gelegt, damit er Fürsprache bei Gott einlegt und seine schützende Hand über Sie hält.

Schade, dass in den Wintermonaten nur wenige Pilger und Touristen nach Padua kommen. Die große und wunderschöne Krippe im Kreuzgarten neben der Basilika ist ein Erlebnis. In kurzen Abständen verneigen sich Josef und die heiligen drei Könige vor dem Kind. Später habe ich es eigens nachmessen lassen: Die Krippe ist neun Meter breit und zehn Meter tief. Trauben von Menschen standen davor. Väter hoben ihre Kinder auf die Schultern. Niemand hatte es eilig.

Gut getan hat mir auch die Gemeinschaft beim Abendessen im Immaculata-Konvent. Hier wohnen die Brüder und Patres, die beim Verlag Messaggero tätig sind: in den Redaktionen, der Verwaltung, der Caritas Antoniana, bei Herstellung und Vertrieb der Bücher, sowie in der Führung der drei Läden in Padua. Die Mitbrüder im Konvent waren gerade von einem weihnachtlichen Kurzbesuch bei ihren Familien zurückgekommen. Einer brachte einen speziellen Kuchen mit, von seiner Urgroßmutter nach alten Spezialrezepten gebacken. Am herzlichen und vertrauten Umgang miteinander war zu spüren, dass diese Ordensleute ihren Lebensmittelpunkt in der Konventsgemeinschaft haben.

Später erfuhr ich dann: An diesem Sonntagnachmittag brachte in Würzburg Frau Sabine Haubner, Redakteurin im Mutterschutz, ihre Felizitas zur Welt. Auguri – herzliche Glückwünsche!

Altgewohntes finden Sie in diesem Heft, dazu die neue Reihe „Märtyrer im 20. Jahrhundert. Lassen Sie sich als Christenmenschen von der Grundhaltung der Hoffnung anstecken, Thema des Monats Februar! Dies wünscht Ihnen von Herzen

Ihr P. Polykarp Götz

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016