Liebe Freunde

20. November 2007 | von

Nur drei Wochen dauert diesmal die Adventszeit. Wer sie übergeht, stolpert unvorbereitet über die Schwelle und steht dann sozusagen mit Straßenschuhen und in Arbeitskluft mitten in den Festtagen. Heilsam erinnert uns der heilige Antonius in seinen Weihnachts-Sermones an die wichtigste Vorbereitung der Adventstage: die Entscheidung zu einer guten Beichte. Als gesuchter Beichtvater, der nach seinen Predigten oft stundenlang die Bußwilligen absolvierte, gibt er einen altbewährten Hinweis, den Dreischritt: aufschreiben, bereuen und bekennen.

Uns Christenmenschen schlägt im Advent beim Tritt vor die Haustür „weihnachtlicher Rummel" entgegen, laut, aufdringlich, unentrinnbar: beim Bäcker und Metzger, in den Einkaufsstraßen, ja selbst in Versammlungsräumen von Pfarrgemeinden. Gestaltungshoheit haben wir nur über unsere eigenen vier Wände. Nutzen wir sie konsequent? Können wir unseren Familienangehörigen die „violette Prägung" des Advents vermitteln?

Die biblischen Adventsgestalten, der Prophet Jesaja und der Täufer Johannes am Jordan, legen uns in Wort und Auftreten ein ernstes Innehalten nahe, die Bereitschaft zur Bekehrung. Doch finden Sie im Heft viele angemessene Texte für die Feiertage, angefangen vom Thema des Monats über die verbindende Kraft der Liebe als dem Herzschlag der Erziehung.

Ihre Aufmerksamkeit möchte ich einmal auf unseren monatlichen Buchtipp lenken, den wir immer auf das Kirchenjahr abzustimmen versuchen. Erleben Sie den Advent neu! Entdecken Sie, dass Weihnachten eigentlich ganz anders ist! Und lassen Sie sich Ihren christlichen Glauben von Spöttern und so genannten Wissenschaftlern nicht madig machen! Es sind immer die alten Sprüche, die neu aufpoliert werden. Der Autor Manfred Lütz führt sie alle vor, streut aber ausreichend kritische Anfragen dazwischen. Hier eine Kostprobe: Als der alte atheistische Graf Gramont 1706 ans Sterben kam, hörte er seine Frau das Vater-unser beten und fragte: „Comtesse, dieses Gebet ist sehr schön, wer hat es denn verfasst?"

Diese Zeilen schreibe ich heute, am 14. November. Morgen muss das Heft druckfertig vorliegen. Wetten, dass der Heilige Vater heute während der großen Mittwochsaudienz intensiv an seinen Liebling gedacht hat, an Kater Chico in Pentling? Papst Benedikt bekam heute von unserem Verlag Messaggero ein Prachtexemplar des neuen Buches „Joseph e Chico" überreicht. Seine Bemerkung: „Als Junge wollte ich eine Geschichte über Katzen schreiben. Jetzt schreibt eine Katze meine Lebensgeschichte." Vielleicht spürte in jenem Moment der sensible Chico jenseits der Alpen den päpstlichen Gedanken an ihn… Ungeduldige Leser können das italienische Original beim Büro ‚Sendbote‘ in Würzburg ordern.

Unser Fürsprecher und Vorbild, der heilige Antonius, wusste einen einprägsamen Standardsatz für die Adventstage und die weihnachtliche Festzeit: „Er kam zu dir, damit du den Weg findest zu ihm!"

Im Blick auf den kommenden Herrn grüßt Sie alle in dankbarer Verbundenheit

Ihr

P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016