Liebe Freunde

20. November 2009 | von

Liebe Freunde! Ein erster, flüchtiger Blick auf die Titelseite wird bei Ihnen vielleicht die Assoziation „adventlich-weihnachtlicher Kerzenschein" ausgelöst haben. Doch dann dürfte Ihnen die Kippa aufgefallen sein, die unverwechselbare Kopfbedeckung des jüdischen Mannes. Dargestellt wird das Anzünden der Kerzen zum jüdischen Chanukka-Fest, das acht Tage lang gefeiert wird, immer in zeitlicher Nähe zum christlichen Weihnachtsfest, in diesem Jahr vom 11. bis zum 19. Dezember. Das hebräische Wort Chanukka bedeutet Einweihung. Gefeiert wird die Wiedereinweihung des schwer verwüsteten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus.



Bis zum Holocaust konnten jüdische Feste in Deutschland in der Öffentlichkeit allgemein wahrgenommen werden. Jetzt ist das Wissen darüber nahezu verloren gegangen. Im Thema des Monats zeigt Ulrich Seemüller aus Ulm an Einzelschicksalen auf, wie die Nationalsozialisten mit älteren jüdischen Menschen umgegangen sind; welcher administrative Aufwand betrieben wurde, sie zu erfassen, um sie dann systematisch in die Vernichtungslager zu transportieren. Die Bibel berichtet von einer geplanten Ausrottung des jüdischen Volkes im Perserreich. Haman, der zweite Mann des Reiches unter König Artaxerxes, hatte sich solch einen Plan ausgedacht. Durch ihr mutiges Auftreten gelingt es der Königin Ester, von jüdischer Abstammung, diese tödliche Gefahr von ihrem Volk abzuwenden. Ihr Pflegevater Mordechai hatte zuvor gebetet: „Verwandle unsere Trauer in Freude!" (Ester 4,17 h). Erst im Erschrecken über den Holocaust des 20. Jahrhunderts waren die Staaten der Welt offener für die alte Idee der Gründung eines Staates Israel.



Der Kirchenlehrer Antonius belehrt seine Verehrer, auch heute noch. Über eine solche Herzensbelehrung berichtet Bruder Andreas Murk, seit dem 3. Oktober Diakon, sozusagen unser Verbindungsmann zum Heiligen von Padua. Er sucht nach und nach alle Stätten auf, an denen Antonius gewirkt hat, um uns besser in dessen Gedankenwelt einführen zu können. Von

Antonius, mit dem Jesuskind auf dem Arm, ist es kein großer Schritt hin zum Kind in der Krippe, auf dessen Kommen wir uns vier Wochen lang vorbereiten. Möge es, auch auf die Fürbitte des heiligen Antonius hin, seine segnende Hand über uns halten.



In dankbarer Verbundenheit grüßt Sie



Ihr

 


P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016