Liebe Freunde

20. Juni 2011 | von

Liebe Freunde!

Hätten Sie es erraten? Auf der Titelseite des Heftes wollten wir ursprünglich nur den Kopf der Bronzeskulptur von Pater

Maximilian Kolbe abbilden, dazu lediglich den Hinweis „Märtyrer der Nächstenliebe“, ohne Namensangabe. Dabei birgt ein solcher Titel durchaus theologische Brisanz. Wird man nur durch Verteidigung des Glaubens zum Märtyrer, oder auch im heroischen Erweis von Nächstenliebe? „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,13). Welchen Stellenwert hat diese Aussage Jesu, mit der er sein eigenes Lebensopfer deutet und das Lebensopfer seiner Jüngerinnen und Jünger? Erst Papst Johannes Paul II. hat die Frage entschieden und Pater Kolbe bei der Heiligsprechung im Jahr 1982 zum Märtyrer erklärt.

Die Bronze-Darstellung des heiligen Maximilian Kolbe, der in der vorliegenden Sendboten-Ausgabe einen breiten Platz einnimmt, ist von einem Foto des 25-Jährigen inspiriert, aufgenommen vor seiner Rückreise nach Polen im Jahr 1919, nach erfolgreichen Studienjahren in Rom. An der Päpstlichen Universität GREGORIANA, geleitet von Jesuiten, war Maximilian Kolbe zum Doktor der Philosophie promoviert worden; den Dr. theol. machte er an der ordenseigenen Fakultät San Bonaventura, damals noch in der Via San Teodoro, direkt neben dem Forum Romanum gelegen.

Das liturgische Fest des heiligen Maximilian Kolbe wird am 14. August begangen, was historisch und theologisch sinnvoll ist: Er starb am Vortag des Hochfestes der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, vor genau siebzig Jahren. Und Maria, der makellosen Jungfrau, hatte er sein Leben vorbehaltlos anvertraut. Doch „im Schatten“ eines solch hohen Marienfeiertages kann sich eine eigenständige Verehrung unseres heiligen Mitbruders nur schwer entfalten.

Zu loben ist das Kolbe-Buch unserer jungen Mitbrüder Andreas Murk und Konrad Schlattmann. Aufmerksamkeit verdienen die Schilderungen der Amerikanerin Patricia Treece.

Mit dem Blick auf zwei große Heilige des Franziskanerordens, Antonius und Maximilian Kolbe, grüße ich Sie in dankbarer Verbundenheit

Ihr 



P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016