Liebe Freunde

26. März 2013 | von

Liebe Freunde!

Heute Nachmittag werden die 115 wahlberechtigten Kardinäle ins Konklave einziehen: Wieder einmal fällt unser Redaktionsschluss ganz besonders ungünstig. Unsere Autoren haben das Beste daraus gemacht. Bruder Paulus Terwitte zeigt auf, dass im Franziskanerorden Ämter nur auf Zeit vergeben werden. Vatikankenner Ulrich Nersinger erläutert Geschichte und Aufgaben der Römischen Kurie. Und Erzbischof Dr. Ludwig Schick von Bamberg erschließt am Beispiel des emeritierten Papstes Benedikt XVI., was Gläubige und Welt von seinem Nachfolger erwarten.



Schwester Teresia Benedicta Weiner aus dem Karmel Regina Martyrum in Berlin schenkt uns im „Thema des Monats“ einen Beitrag zur Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, die vor fünfzig Jahren errichtet wurde, zu Ehren der Blutzeugen für Glaubens- und Gewissensfreiheit in den Jahren 1933-1945. Allein zwischen 1933 und 1945 wurden dort im Hinrichtungsschuppen 2.891 Todesurteile vollstreckt. Im Internet ist nachzulesen, dass ihre Scharfrichter jährlich 3.000 Reichsmark als feste Vergütung erhielten und pro Hinrichtung 60, später 65 Reichsmark. Die Angehörigen der Hingerichteten mussten eine „Kostenrechnung“ bezahlen. Für jeden Hafttag in Plötzensee forderte die Staatsanwaltschaft 1,50 Reichsmark, für die Hinrichtung 300 Reichsmark, für das Porto zur Übersendung der „Kostenrechnung“ 12 Pfennige. Erinnerung tut wahrlich not. Das Zeugnis dieser Martyrer muss uns sensibel machen für ungerechte Strukturen in unseren Tagen. Um solche geht es nur selten bei den „politischen Runden“, die von privaten und öffentlichen Sendern ausgestrahlt werden.



Auch in der Antoniusbasilika in Padua wird ein Jubiläum gefeiert. Vor 750 Jahren öffnete man den Sarg des heiligen Antonius, der 32 Jahre zuvor verstorben war, und fand die noch unversehrte Zunge des Heiligen. Der heilige Bonaventura leitete als Generalminister des Franziskanerordens diese Rekognition und pries die gebenedeite Zunge, weil sie immer zum Lob Gottes ermuntert hatte. Wer in der Osterzeit nach Rom pilgert, um dem neugewählten Stellvertreter Christi seine Reverenz zu erweisen, sollte auf dem Hin- oder Rückweg auch Padua besuchen und den heiligen Antonius grüßen.

In dankbarer Verbundenheit

Ihr 

P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 05. Oktober 2016