Liebe Freunde

18. April 2013 | von

Auf den Tag genau heute vor vier Wochen wurde aus Kardinal Jorge Mario Bergoglio Papst Franziskus. Auf vielen Seiten dieses Heftes ist von ihm die Rede. Selbst das Thema des Monats, obgleich lange vor dem Konklave niedergeschrieben, kann von ihm her gedeutet werden. Denn an Selbstwertgefühl mangelt es Papst Franziskus nicht. Von der ersten Sekunde seines Auftretens an, auf der Loggia des Petersdoms, strahlte er eine tiefe Sicherheit aus. Es gelang ihm, die jubelnde Menge auf dem Petersplatz in eine schweigende Gebetsgemeinschaft zu verwandeln. Noch gehen die Medien freundlich mit ihm um, auch die kirchenkritischen. Amüsiert hat mich eine Video-Montage: Ein Straßenbahnschaffner fragt eine Gestalt in weißer päpstlicher Soutane: „Habemus Fahrschein?“



Meine monatliche Woche in Padua habe ich im April bewusst so terminiert, dass ich an den Festlichkeiten der 750-Jahr-Feier in Erinnerung an die Entdeckung der unversehrten Zunge des heiligen Antonius teilnehmen konnte. Am 8. April 1263 (damals der Weiße Sonntag) hielt der heilige Bonaventura als Generalminister des Franziskanerordens ein Generalkapitel in Padua ab. Bei der Öffnung des Sarges des heiligen Antonius (verstorben am 13. Juni 1231) wurde seine Zunge noch unversehrt aufgefunden. Jetzt im Jahr 2013 fiel der 8. April auf den Tag nach dem Weißen Sonntag. Wieder war der Generalminister des Minoritenordens, P. Marco Tasca, in Padua. Er leitete das erste gemeinsame Provinzkapitel der jetzt vereinten italienischen Ordensprovinzen von Padua und Bologna mit nun insgesamt etwa dreihundert Brüdern. Der beeindruckende Gottesdienst in der überfüllten Antoniusbasilika dauerte von 18 h bis 20 h. Die 83 Kapitulare stellten etwa die Hälfte der insgesamt zweihundert Konzelebranten. Ich hatte ausreichend Zeit, die Anliegen und Sorgen aller Wohltäter und Sendboten-Abonnenten dem heiligen Antonius ans Herz zu legen. Die Feier schloss mit einer langen, andächtigen Prozession vom Hochaltar durch die Kirche zum Grabaltar, weiter zur Reliquienkapelle und zurück in die Sakristei. Der Diözesanbischof von Padua, Antonio Mattiazzo, versprach, bei seinem Ad-limina-Besuch kommende Woche Papst Franziskus alles zu berichten.

In dankbarer Verbundenheit

Ihr

P. Polykarp

Zuletzt aktualisiert: 06. Oktober 2016