Wunder aller Art

06. Mai 2018 | von

Der Antonius-Biograf berichtet in seiner „Assidua“ von zahlreichen Wundern, die er exemplarisch für das aufgeschrieben hat, was sich immer wieder am Grab des Heiligen in der Basilika in Padua ereignet: Menschen werden auf wundersame Weise von ihren Gebrechen geheilt.

In der Stadt Ferrara lebte eine Frau mit Namen Maria, die am ganzen Körper gelähmt war. Seit vier Jahren zitterten ihr der Kopf und sämtliche Glieder. Wenn sie sich aus irgendeinem Grund an irgendeinen Ort begeben musste, war sie oft gezwungen, rückwärts oder seitwärts zu gehen. Eines Tages betete sie besonders intensiv vor dem Grab des heiligen Antonius. Da wurden ihre Nerven von einem starken Schmerz ergriffen und begannen sich zu entspannen. Die Frau richtete sich auf, stand sicher auf ihren Füßen und ging völlig geheilt nach Hause zurück.
Armerina aus Vicenza war seit fünf Jahren gelähmt und schafft es bei aller Anstrengung nicht, die Füße auf den Boden zu setzen. Im Gegenteil: Wenn sie bei irgendeiner Gelegenheit versuchte aufzustehen, taumelte sie zitternd vor und zurück. Sie kam also auch an das Grab des seligen Antonius, kniete sich zum Gebet nieder und erlangte sogleich ihre frühere Gesundheit wieder.
Mainardo aus Ronchi, der von einer Lähmung geplagt wurde, konnte sich schon seit zwanzig Tagen seiner Beine nicht mehr bedienen und nicht einmal seines Mundes, um zu essen. So wurde er auf einem Wagen voller Heu bis zum Prato della Valle  − dem Marktplatz in der Nähe der Basilika des heiligen Antonius   − gebracht. Als der Wagen, der ihn transportierte, dort ankam, wurde der Gelähmte auf dem Rücken eines Mannes zum Grab des seligen Antonius getragen, dem er sich dann bittend näherte. Am Ende seines Gebetes erhob er sich plötzlich, öffnete seinen Mund und lobte Gott und den seligen Antonius. Auf seinen eigenen Beinen ging er schließlich nach Hause.

Und weitere Gelähmte
Eine Frau namens Bilia, die seit drei Jahren an einem Zittern ihres ganzen Körpers litt, ging mit wankenden Schritten zum Grab des seligen Antonius. Während sie am Grab im Gebet verharrte, verschlimmerte sich ihr Zittern und eine unerträgliche Hitze überkam sie. Männer und Frauen weinten und bemitleideten die Arme, die zitterte und schwitzte. Aber als sie zum Kirchenportal hinausgetragen wurde und an der frischen Luft war, verschwand die Hitze und nach ein wenig Ausruhen zog die Frau von dannen. 
In der Burg von Montagnana lebte ein Frau namens Solagna. Sie war seit einem Jahr und einem Monat gelähmt. In der Hoffnung, ihre Gesundheit wieder zu erlangen, legte sie das Gelübde ab, zum Grab des heiligen Vaters Antonius zu pilgern. Eines nachts, während sie im Bett schlief, wurde sie von Lärm geweckt, so als ob jemand an den Fuß des Bettes gestoßen hätte. Sie rief einen, der in der Nähe war, und fragte, ob auch er irgendein Geräusch gehört habe. Dieser antwortete, dass er kein Geräusch gehört habe; und deshalb setzte sich die Frau voller Angst im Bett auf, zog sich etwas zum Anziehen über und war auf der Hut. Sie wartete kurze Zeit ab und hatte dann bald noch mehr Angst, nachdem sich das Bett von neuem bewegte. Sie machte sich das Kreuzzeichen auf die Stirn und fragte: „Wer berührt das Bett?“ Und sie hörte eine Stimme, die ihr sagte: „Hab Mut, bekreuzige dich!“ Und sie fragte: „Wer bist du, Herr?“ Er antwortete: „Ich bin Antonius.“ Da rief die Frau aus: „Heile mich, o heiliger Antonius!“ Er antwortete: „Siehe, du bist geheilt.“ Als es Morgen wurde und die Frau wieder zu Kräften kam, stand sie auf und hatte von da ab keine Beschwerden mehr.

Die geheilten Blinden
Ein Mädchen namens Auriema hatte vor eineinhalb Jahren das Augenlicht verloren. Um die Gnade der Heilung zu empfangen, wurde sie zum Grab des seligen Antonius gebracht. Sobald das Tuch, welches das Grab bedeckte, auf ihre Augen gelegt wurde und sie die Augenlider aufschlug, konnte sie das Licht des Himmels wieder erblicken.
Ein Bruder aus dem Orden der Minderbrüder, Teodorico genannt, war seit zwei Jahren auf dem linken Auge blind. Voller Glauben kam er nun aus Apulien an das Grab des heiligen Vaters Antonius. Er hielt sich eine Weile bei den Brüdern in Padua auf und betete innig um die Gnade der Heilung. Als er endlich das ersehnte Sehvermögen wieder erlangte, reiste er ab und dankte Gott.
In der Stadt Treviso lebte jemand mit Namen Zambono, der seit über sechs Jahren auf dem linken Auge nichts mehr sah. Eines Tages kam er an das Grab des heiligen Antonius; als er eine kurze Zeit dort war, erhielt er plötzlich das Augenlicht zurück und ging glücklich nach Hause zurück. 
Leonardo aus Conegliana hatte vor drei Jahren auf einem Auge das Sehvermögen komplett verloren und mit dem anderen Auge sah er die Dinge so schlecht, dass es ihm nur vom Klang der Stimme her gelang, die ihm bekannten von den ihm unbekannten Menschen zu unterscheiden. Voll Vertrauen kam er zum ehrwürdigen Grab des seligen Antonius, kniete nieder und verweilte in inständigem Gebet. Da erhielt er das Geschenk des Augenlichts auf beiden Augen zurück und ging nach Hause.
Eine gewisse Alessia, die seit fünf Jahren auf beiden Augen blind war und kein Licht mehr zu sehen vermochte, kam an das Grab des seligen Antonius und gewann sogleich das Sehvermögen zurück.
Fior-di-Gemma aus Loreo, die seit sieben Jahren auf dem linken Auge nichts sehen konnte, wurde zum Schrein des seligen Antonius geführt. Sie kehrte vollständig geheilt nach Hause zurück.
Eine Frau aus Deutschland mit Namen Carolina − sie war seit sieben Jahren auf beiden Augen blind − wurde zum Grab des heiligsten Vaters Antonius gebracht. Als sie dort für nur kurze Zeit zum Gebet stand, erhielt sie auf wundersame Weise ihr Augenlicht zurück und ging glücklich weiter und lobte Gott.

Die Tauben
In der Stadt Venedig gab es einen Mann, einen gewissen Leonardo, der seit vier Jahren nicht mehr hören konnte. Die Ohren waren verstopft und er war taub geworden. Eines Tages kam er betend zum Grab des seligen Antonius und erlangte sofort wieder sein Gehör.
Ein anderer, Menico mit Namen, war seit zwei Jahren vollständig taub. Auch er kam zum Grab des Heiligen und ging sogleich geheilt von dannen. 
Rolando, mit Spitznamen Bulgaro, war wegen einer fortschreitenden Krankheit am Kopf seit zwanzig Jahren taub. Nachdem er am Grab des Heiligen gebetet hatte, erlangte er aufgrund dessen Verdiensten die einstige Gesundheit wieder und konnte nach Hause gehen.

Die Stummen
Bartolomeo aus Piove di Sacco, der von Geburt an stumm war und seit 14 Jahren an einer Lähmung des ganzen Körpers litt, wand sich im Bett vor Schmerzen. Endlich wurde er zum Grab des seligen Vaters Antonius getragen. Dort löste sich seine Zunge und er lobte den Herrn. Und er, der auf der Schulter eines anderen herbeigebracht worden war, kehrte auf eigenen Füßen nach Hause zurück.
Eine Frau namens Michelotta war seit elf Jahren stumm und konnte kein einziges Wort sprechen. Aufgrund einer allgemeinen Erschöpfung siechte sie dahin. Als ihr die Wunder zu Gehör kamen, die aufgrund der Verdienste des Dieners Gottes Antonius geschahen, ließ sie sich zu dessen Grab bringen. Und nachdem sie dort kurze Zeit in inständigem Gebet verharrte, konnte sie − nun sprechend und wieder bei Kräften − nach Hause.
Ein Mann aus Friaul litt darunter, dass er nicht sprechen konnte. Von der Mutter wurde er zum Grabmal des seligen Antonius gebracht. Während er vor dem Grab ein inniges Gebet verrichtete, gewann er die vor langem verlorene Sprache zurück.

Zuletzt aktualisiert: 14. Mai 2018
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