Liebe Freunde! Zu den Redewendungen, mit denen ich lange Zeit wenig anfangen konnte, gehört auch die, welche die Titelzeile unseres März-Heftes ziert: Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen... Verbreitet wurde diese Wendung vor allem dank Christoph Martin Wieland (1733-1813), einem der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller während der Zeit der Aufklärung. Gemeint ist damit in etwa: Ich habe den Überblick verloren und sehe das Eigentliche nicht mehr. Ich sehe zwar Einzelheiten, aber mir fehlt der Blick für das große Ganze.
Vorbereitend zur Fastenzeit haben wir bereits in der Februar-Ausgabe einen Blick auf den Umgang mit Lebensmitteln getan: Bewusst essen und genießen – einen Bezug zu Gott herstellen. Mit dem Aschermittwoch am 1. März beginnt nun die eigentliche Vorbereitungszeit auf Ostern, die nach wie vor von vielen Menschen für eine Verzichtsübung genutzt wird. Diese Zeit will mir helfen, das Wesentliche meines Lebens (und Glaubens) wieder bewusster zu entdecken. Um dort anzukommen, muss ich mich wohl auch von allerlei Krimskrams befreien – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn: Auf was kann ich verzichten? Wovon will ich mich befreien? Wo gilt es, einen Schnitt zu setzen, um einen Neuanfang vorzubereiten?
Zu einem Verzicht mag es gehören, dass er etwas weh tut. Aber christliches Fasten ist kein Wettbewerb, wer am meisten Schmerz aushalten kann. Denn der Verzicht hat ein positives Ziel: dass ich wieder näher an die mir versprochene Fülle des Lebens herankomme, an das, was Gott mir verheißen hat.
Ich wünsche Ihnen, dass die 40 Tage der Fastenzeit für Sie eine heilsame Zeit werden, in der es Ihnen gelinge möge, auf das eine oder andere zu verzichten, um so (wieder) zu entdecken, worauf es in Ihrem Leben wirklich ankommt.
Dass die Sendboten-Leserinnen und Leser das Leben anderer Menschen wirklich verbessern konnten, können Sie in unserem Bilanz-Bericht der Caritas Antoniana nachlesen. Dort haben wir einmal sehr ausführlich Projekte aufgelistet, die mit den Spendengeldern unterstützt wurden. So entsteht Transparenz, aber auch ein dankbarer Blick für das, was alles entstanden ist. Von Herzen sage ich Ihnen ein herzliches Vergelt‘s Gott und wünsche Ihnen Gottes Segen!