01. Dezember 2016

Liebe Freunde (Dezember)

Ich muss ehrlich gestehen: In den letzten Wochen war es mir einfach zu viel. Kaum war die eine Aufgabe erledigt, drängte schon die nächste oder hätte schon etwas anderes wieder längst vorbereitet sein müssen. ...

Liebe Freunde!

Ich muss ehrlich gestehen: In den letzten Wochen war es mir einfach zu viel. Kaum war die eine Aufgabe erledigt, drängte schon die nächste oder hätte schon etwas anderes wieder längst vorbereitet sein müssen. „Mach doch mal langsamer!“, hat mir der ein oder andere Mitmensch gutmeinend empfohlen. Nur: Der Dezember-Sendbote muss halt bis zu einem bestimmten Termin in der Druckerei sein, um rechtzeitig verschickt werden zu können, die nächste Predigt brauche ich spätestens am Sonntag um 9.00 Uhr zur Messe und meine Wäsche muss ich bügeln, wenn ich nichts mehr anderes zum Wechseln habe. Und dazwischen wollen etliche Anfragen erledigt, neue Termine und Projekte geplant und andere Probleme gelöst werden.

Nun will ich Ihnen aber nichts vorjammern. Erstens geht es heute wohl vielen Menschen so und zweitens habe ich meine Mühe mit Priestern, die ständig jammern, sie hätten keine Zeit. Jeder Mensch hat die gleiche Zeit, 24 Stunden pro Tag. 

Und meine Überbeschäftigung der letzten Wochen hat ja auch etwas Gutes: Es wird im Advent garantiert nicht schlimmer. Das mag vielleicht banal klingen und nicht unbedingt eine wirkliche Besserung versprechen, doch als es mir klar geworden ist, habe ich eine große innere Ruhe verspürt. Manchmal genügt schon die Aussicht darauf, dass etwas auch wieder anders wird, als Trost und Ermutigung, sich dem Leben zu stellen, so wie es nun gerade einmal ist. 

Und dann sind wir im Advent ja auch auf ein großes Fest hin unterwegs. Weihnachten. Wir werden feiern, dass Gott ein Mensch geworden ist, dass er sich auf das Menschenleben einlässt mit all seinen Höhen und Tiefen. Wo ich glauben darf, dass dieser Gott so klein wird wie ein Kind, damit der Mensch ihn greifen kann, da kann ich auch glauben, dass dieser Gott sich für mich persönlich interessiert, ja, dass ich, dass jeder Mensch ihm teuer und wertvoll ist. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben von Herzen einen gesegneten, hoffentlich immer wieder auch einmal ruhig-besinnlichen Weg durch die Wochen des Advent und ein frohes, tröstliches Weihnachtsfest – auf dass der Frieden aus der Krippe uns und die ganze Welt erfasst! Gottes Segen, auch schon für das neue Kalenderjahr, wünscht Ihnen von Herzen Ihr

Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Dezember 2016
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