Dankt dem Herrn, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig! Psalm 118
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Liebe Freunde!

Auf der Titelseite finden Sie den Erzengel Michael, dessen Fest wir am 29. September feiern. Im Lauf der Jahrhunderte hat sich in der Kirche zu den Engeln eine reichhaltige Lehre entwickelt. Während die „gewöhnlichen Engel“ für einzelne Menschen „zuständig“ sind, sind die Erzengel jene Boten, die wichtige göttliche Beschlüsse überbringen, für Gemeinschaften oder ganze Völker verantwortlich sind – Michael beispielsweise für Deutschland.

Die Vorsilbe „Erz“ geht auf das griechische Wort „arche“ zurück, was im Deutschen so viel wie „Anfang“ oder „Führung“ bedeutet, also einen Vorrang zum Ausdruck bringt. Damit gehört der Erzengel Michael zu den bedeutenderen Engeln. Er taucht übrigens nicht nur im Christentum auf, sondern hat auch im Judentum und im Islam seinen Platz gefunden. In der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes tritt Michael in einem eschatologischen Kontext als Bezwinger Satans auf, den er auf die Erde hinabstürzt (vgl. Offb 12,7–9). Eine wichtige Aufgabe hat ihm der Volksglaube zugeschrieben: Er ist es, der ein Verzeichnis der guten und schlechten Taten eines jeden Menschen erstellt, das diesem zunächst am Tag des Sterbens, aber auch während des Jüngsten Gerichts vorgelegt wird.

So wie die Engel einerseits sehr beliebt sind und ihnen merkwürdigerweise bisweilen größere Verehrung als Gott zuteil wird – Produkte mit Engeln sind am klösterlichen Schriftenstand der Verkaufsschlager schlechthin – so wird einem anderen „das mit den Engeln“ vielleicht schnell zu viel. Und wie so oft gilt wohl auch hier: Das rechte Maß ist entscheidend.

Dieses Prinzip dürfte auch für unser „Thema des Monats“ gelten, das sich mit dem „Overtourism“ beschäftigt – und vielleicht gar nicht einmal so unpassend ist, nachdem die meisten nun wieder aus dem Urlaub zurückgekehrt sind. Unsere Zeitschrift will anregen, sich Gedanken zu machen. Vielleicht ganz im Sinn dieses berühmten Ausspruchs: „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

Herzlich grüßt Sie, verbunden mit allen guten Wünschen, Ihr Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. September 2021
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