Lichtblicke für Menschen am Rand

18. März 2019 | von

1,2 Millionen Menschen auf fünf Kontinenten durften die Solidarität der Freunde und Verehrerinnen des heiligen Antonius erfahren. Wir berichten über alle Projekte, die die Caritas Antoniana im Jahr 2018 unterstützt hat und erläutern unsere Ziele für 2019.

80 Projekte in 32 Ländern für eine Gesamtsumme von 1,66 Millionen Euro – das sind die Zahlen der Jahresbilanz 2018 der Caritas Antoniana, dem solidarischen Hilfswerk, das im Namen des heiligen Antonius und mit der Unterstützung durch die Leserinnen und Leser des Sendboten und vieler Antonius-Freunde tätig ist.

Hilfe für Hunderttausende 
P. Valentino Maragno, der Direktor des Hilfswerkes, erläutert: „Unser Hauptaugenmerk richtet sich im Großen und Ganzen auf drei Gruppen: Kinder, Jugendliche und ganze Dorfgemeinschaften, die in zwei unterschiedlichen sozialen Randsituationen leben: entweder in den Peripherien der 
Metropolen oder in den isolierten ländlichen Gebieten in Afrika, Asien und Lateinamerika.“
Dem entsprechend waren 2018 die Demokratische Republik Kongo und Indien die Länder, in denen die Caritas Antoniana am meisten geholfen hat, auch wenn 60% der gesamten Projekte in Afrika realisiert wurden.
Insgesamt konnten im vergangen Jahr mehr als 1,2 Millionen Menschen von der Hilfe durch die Caritas Antoniana profitieren, denn es gab einige medizinische Projekte mit großer Reichweite – Projekte, die nicht nur dazu dienen, dass die Menschen medizinisch versorgt werden, sondern die langfristig auch die Überlebenschancen der Menschen an Orten, wo es weder Krankenhäuser noch einigermaßen gut ausgestattete medizinische Praxen mit Medikamenten gibt, deutlich verbessern.

Fünf Schwerpunkte
Auch im vergangenen Jahr hat sich die Caritas Antoniana auf ihre fünf hauptsächlichen Wirkungsbereiche konzentriert: Schule und Ausbildung, Gesundheit und Hygiene, menschliche Bildung, Wohnen und Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Projekte im Bereich Schule waren vielfältig, sie reichen vom Bau von Klassenräumen über die Sanierung bestehender Gebäude bis hin zur Ausstattung der Kantinen und Speisesäle. Im Bereich Gesundheit und Hygiene gab es eine erhöhte Anfrage nach Toiletten für Gemeinschaftseinrichtungen und spezielle Ausrüstungen für Operationssäle und Arztpraxen. Die Projekte für menschliche Bildung zielen darauf ab, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern und die kleinen, ländlichen Gemeinschaften zu unterstützen, unter anderem durch die Schaffung von Ausbildungszentren, Gemeinschaftsräumen oder gemeinschaftlich nutzbaren Einrichtungen wie eine Mühle für das ganze Dorf.

Häuser im Regenwald
Der Schaffung von Wohnungen kam im Jahr 2018 ein besonderer Stellenwert zu, auch dank des Projektes zum 13. Juni, im Zuge dessen in Ecuador für die bitterarmen Familien der Campesinos, die meist auch mindestens ein körperlich oder geistig behindertes Familienmitglied haben, im Regenwald Häuser aus Bambus errichtet wurden. 
Brunnen, Zisternen und Wasserleitungen haben seit jeher einen festen Platz in der Agenda der Caritas Antoniana. Pater Valentino bestätigt: „Sauberes Wasser trinken zu können, ist der erste Schritt, um Krankheiten und Tod zu vermeiden. Und nicht nur das, denn Trinkwasser in erreichbarer Nähe zu haben, bedeutet auch, dass die Kinder, vor allem die Mädchen, zur Schule gehen können, denn meistens fällt die Aufgabe der Wasserbeschaffung den Kleinsten zu, die dafür manchmal kilometerweit laufen und teilweise einen ganzen Tag dafür aufwenden müssen.“

Die gefragtesten Projekte
Die am meisten angefragte Hilfe betrifft die Errichtung von Gebäuden. Nicht nur Schulen oder Wohnhäuser, sondern auch medizinische Versorgungsstätten, Schlafsäle, neue Abteilungen für ein Krankenhaus. „Die Orte, an denen wir tätig sind, sind von großer Not gezeichnet und oft fehlen die nötigen Infrastrukturen. Ein Gebäude zu errichten, ist ein schwieriges Unterfangen, sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Logistik. Es ist nicht leicht, fähige Arbeiter und das richtige Material zu finden. Auch ist es eine Herausforderung, größere Maschinen an Orte zu transportieren, wo es keine befestigten Straßen gibt. Deshalb ist die Nachfrage nach Bauwerken sehr hoch und wird zu einem wichtigen Ausgangspunkt für eine zukünftige Entwicklung.“
Trotzdem waren auch 2018 der Großteil (67 %) der Projekte Mikroprojekte, die je weniger als 20.000 Euro gekostet haben, was die Idee der Caritas Antoniana deutlich widerspiegelt: nämlich die Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung in kleinen Schritten und mit Hilfe der Menschen vor Ort und der lokalen Kirchen.

Ziele für 2019
Die Caritas Antoniana hat sich für die Zukunft hohe Ziele gesteckt: „Wir wollen hauptsächlich mit den örtlichen, von Schwestern geleiteten Missionen arbeiten, die sich als sehr aktiv in den abgelegensten, am meisten am Rand stehenden Peripherien erwiesen haben,“ sagt Pater Valentino. „Das andere große Ziel ist es, sich einer Kategorie von Armen anzunehmen, für die es keine Form der Assistenz gibt: Menschen, die an einschränkenden psychischen Krankheiten leiden. Wir denken über Projekte in Togo, Rumänien und Albanien nach. Ein weiterer Schritt ist es, sich an die kommende Pan-Amazonische Synode anzuhängen, die Papst Franziskus für Oktober 2019 angekündigt hat.“
Das Treffen der Bischöfe, die in dem Gebiet des großen Amazonas-Regenwaldes tätig sind, der Lunge der Welt, und den Menschen, die dort leben, ist eine Einladung an die gesamte Kirche, neue Wege für eine ganzheitliche Ökologie zu finden. „Wir haben das Glück, dass einige unserer Mitbrüder im Amazonasgebiet tätig sind und werden diese Erfahrungen zu Gunsten unserer Mutter Erde und der vergessenen Völker nutzen. Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre kontinuierliche Unterstützung. Ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, wäre die Solidarität im Namen des heiligen Antonius und des heiligen Franziskus nicht 
möglich.“

Zuletzt aktualisiert: 18. März 2019
Kommentar