„Die Liebe ist die Seele des Glaubens, sie macht ihn lebendig; ohne die Liebe stirbt der Glaube.“ Antonius von Padua, Sermones Dominicales et Festivi II
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Liebe Freunde! Anfang Mai war ich zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder in Padua. Dank der Möglichkeiten des Internet kann ja das meiste im Zusammenhang mit unserer Zeitschrift online erledigt werden. Trotzdem hatte ich mich sehr auf den Besuch in Padua gefreut – und mein Herz klopfte schon ein wenig höher, als ich am Paduaner Bahnhof mit dem Zug ankam. Und vielleicht machte es sogar einen kleinen Sprung, als ich entdeckte, dass es „meine“ Café-Bar noch gab und ich dort einen original italienischen Cappuccino samt Schokohörnchen genießen konnte. Beim „Santo“ angekommen, führte mich mein erster Gang in die Basilika. Beim hl. Antonius habe ich für einen kranken Mitbruder gebetet, ihm unsere vielen Anliegen anvertraut, und ich bin eingetaucht in die ganz besondere Atmosphäre dieser Kirche. Die Kapelle rund um das Antonius-Grab kam mir noch etwas heller, erhabener vor als sonst. Doch am meisten beeindruckt mich immer die „laute Stille“ der Basilika. Trotz der morgendlichen Stunde waren schon Dutzende Menschen hier. Einige nahmen am Gottesdienst teil, andere beteten beim Grab, andere liefen Richtung Segenskapelle – man hörte langsamere und schnellere Schritte, hier und da ein Flüstern. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl: Da sind gerade Menschen ganz bei sich und bei Gott.

Nach einem vollen Tag im Sendbotenbüro ging es für mich schon wieder zurück nach Deutschland – per österreichischem Nachtzug. Weil meine letzte Konferenz länger gedauert hat als geplant, musste ich zum Bahnhof einen Sprint hinlegen. Und dann ist sie aufgetaucht, diese bohrende Frage: „Warum machst du das eigentlich alles?“ Denn ich merke ja, wie meine Zeit an allen Ecken und Enden zu knapp ist und ich eigentlich Aufgaben abgeben müsste (nur welche?!). Und wäre es nicht schöner, zumindest eine Nacht zu bleiben, in Ruhe ein Eis zu essen, ein wenig durch die Stadt zu bummeln? Allein: Die Zeit...

Eine Antwort ist für mich wieder einmal unsere Juni-Aktion. Die Caritas Antoniana sammelt Geld für die kriegsgeplagten Menschen in der Ukraine. Und wenn ich mit unserer Zeitschrift und meiner Arbeit dazu einen kleinen Beitrag leisten kann, dann ist das doch einige Mühe wert. Dafür, dass auch Sie mithelfen, danke ich Ihnen sehr: Vergelt’s Gott!

Ihr Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Juni 2022
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