Liebe Freunde März 2020
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Liebe Freunde! Das Titelbild dieser Ausgabe habe ich entdeckt, als ich bei der Fotorecherche nach einem Kreuzweg gesucht habe. Es ist entstanden beim alljährlichen Kreuzweg, den der Papst traditionell im Kolosseum betet. Und ich bin ziemlich sicher: Auch wenn der Papst nicht den typischen weißen Pileolus tragen würde – wir hätten ihn als Papst Franziskus ziemlich schnell identifiziert, selbst wenn von seinem Gesicht nur wenig zu sehen ist. Der Papst ist bekannt auf der ganzen Welt. Er ist der oberste irdische Repräsentant unserer weltumspannenden katholischen Kirche. 

Ich persönlich stelle immer wieder fest, wie sehr ich mich an die Kirche in meinem engsten Umfeld gewöhnt habe. Wie diese Kirche für mich der Normalfall ist. Wie ich denke, dass es überall so ist. – Und dann genügt schon mal ein Gottesdienstbesuch oder eine Gemeindeerfahrung ein paar Kilometer weiter und ich merke, dass Kirche wirklich sehr viel bunter ist als ich das manchmal meine. Und wenn es selbst in einem Land schon solche Unterschiede gibt, wie facettenreich muss dann erst die Kirche auf der ganzen Welt sein… 

Der Papst steht vor der Herausforderung, diese Kirche zu einen, die Einheit zu repräsentieren. In meinen Wünschen, wie Kirche sein sollte, kann mir der Blick auf den Bischof von Rom helfen, diese Vorstellungen in den größeren Rahmen von „Kirche weltweit“ zu setzen. Nicht jeder wird so denken und wünschen wie ich. Da braucht es Zeit und Geduld, da braucht es gegenseitige Kenntnis und vor allem einen echten, ehrlichen Dialog. 

Der Papst unseres Titelbildes schaut in Richtung Kreuz, er blickt auf Jesus Christus, die Mitte unseres Glaubens. Und auch wenn wir mit verschiedenen Prägungen auf diese Mitte blicken: Der Blick auf Jesus kann uns einen. Beim Besuch in einem Schwesternkloster, in dem die Anbetung die zentrale Rolle spielt, hat mir eine Schwester gesagt: „Ja, wir Schwestern sind schon alle ziemlich unterschiedlich. Da kommt es auch gelegentlich zum Streit. Aber wenn wir dann in der Anbetung sind, merken wir, wie der gemeinsame Blick auf Jesus uns wieder zusammenführt!“ Die Fastenzeit dürfte ein guter Anlass sein, diesen Blick auf Jesus wieder zu schärfen.

Zuletzt aktualisiert: 01. März 2020
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