Ihr werdet mich suchen und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt von ganzem Herzen. Und ich lasse mich von euch finden – Spruch des Herrn.Jer 29,13-14
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Liebe Freunde! Diese Zeilen schreibe ich Ihnen aus unserem Kloster Bogenberg in der Diözese Regensburg. Für einige Jahre war es mein Lieblingskloster. Erst im Jahr 2012 haben es die Brüder der Krakauer Ordensprovinz übernommen. Es liegt auf 432 Höhenmetern am Fuße der Stadt Bogen im Landkreis Straubing im Bayerischen Wald. Die Wallfahrt dorthin hat wohl im 12. Jahrhundert begonnen. Die bekannteste der traditionellen Wallfahrten ist die „Holzkirchener Kerzenwallfahrt“ an Pfingsten. Dann kommen Hunderte von Gläubigen auf den „heiligen Berg Niederbayerns“, um für sich und ihre Lieben auf die Fürsprache der Gottesmutter Gottes Schutz und Segen zu erbitten. Der Anlass meines Besuchs war eine neu begründete Friedenswallfahrt. Und ich hatte Glück: Dieser Sonntag Anfang Oktober war von strahlendem Sonnenschein erfüllt. Vom Bogenberg konnte man weit hinaus aufs Land schauen und den Lauf der Donau verfolgen, die sich durch die Landschaft schlängelt. Mittlerweile weiß ich aber auch: Im Herbst, und besonders dann im November, kann das Wetter an solchen Orten ziemlich trübselig sein. Da ist oftaußer Nebel nicht viel zu sehen.

Nebel wird uns im November aber vermutlich an vielen Orten begegnen – draußen in der Natur. Und manchmal wird er sich auch drinnen melden: Wenn er uns aufs Gemüt schlägt und die Seele schwer macht. So sehr wir unter einem heißen Sommer auch geächzt haben, nun wird es kälter, trüb, meist nass und feucht. Ja, das kann einem schon die Stimmungdrücken.

Umso wichtiger wird es in solchen Zeiten sein, zu wissen, wo es mir gut tut – wo ich auch in trüben Zeiten auftanken und aufatmen kann. Meist beginne ich im November, mir zumindest für eine Zeit lang eine Kerze auf den Schreibtisch zu stellen. Irgendwie tröstet mich dieses kleine Licht. Und natürlich habe ich sehr viel Glück: Ich darf in einer Gemeinschaft leben. Ich bin nicht allein. Und gemeinsam feiern wir Gottesdienst, halten wir unser Stundengebet, pflegen wir die Beziehung mit Gott, der uns seine Nähe zusagt. Ich weiß: Nicht allen unseren Leserinnen und Lesern geht es so gut. Verbunden in der Antonius-Familie möchte ich Ihnen zumindest versprechen: Ich trage Ihre Anliegen im Gebet mit. Herzlich grüßt Sie Ihr

Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 14. November 2022
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