01. Februar 2024

Liebe Leserinnen und Leser Februar 2024

Jesus Christus hat in der Tat nicht alle Menschen äußerlich geheilt, denen er begegnete. Aber er hat schließlich für sie alle – ohne Ausnahme – selbst auf das bitterste gelitten. Sein Weg wurde zum Kreuzweg nach Golgotha....(Johannes Paul II., 1920-2005)
John Elk III / stock.adobe.com

Liebe Leserinnen und Leser! Zwar finde ich unser Titelbild für den Monat Februar durchaus sympathisch, doch ich muss gestehen: Mit der „närrischen Zeit“ kann ich nicht sonderlich viel anfangen. Als Kind bin ich gern auf den Faschingsumzug im Nachbarort gegangen, war beim Kinderfasching und habe mich Jahr für Jahr anders verkleidet: als Schneemann oder als Zauberer beispielsweise. Das hat mir damals durchaus Freude gemacht. Einige Jahre habe ich auch Karnevals- und Fastnachtssendungen, Umzüge und Prunksitzungen im Fernsehen gerne geschaut – aber irgendwie habe ich den Zugang verloren. Vielleicht ist mir das „Theater“ im Lauf der Jahre auch einfach zu viel geworden. Und so manches in der „närrischen Zeit“ ist ja auch tatsächlich übertrieben.

Vielleicht aber bin ich im Lauf meines Lebens auch zu ernst geworden, zu sehr darauf getrimmt, dass etwas vorangeht und zustande kommt. Ausgelassenes, befreites Feiern hat dann kaum mehr Platz. Doch können uns die Tage rund um den Rosenmontag nicht genau so etwas schenken? Einmal nicht alles so ernst nehmen, den Alltag für ein paar Stunden vergessen! Eigentlich ist das eine wunderbare Gelegenheit – auch, um im Leben wieder zu mehr Balance zu finden: Die Ernsthaftigkeit braucht ihren Platz, aber dann ganz bestimmt auch die Leichtigkeit und die Freude.

Denn am Aschermittwoch ist schließlich alles wieder vorbei…. Tatsächlich? Auch wenn die 40 Tage der Fastenzeit für viele weniger verlockend erscheinen als der Karneval: Diese Wochen können ebenfalls ihren Beitrag leisten, dass ich wieder besser im Gleichgewicht bin. Worauf verzichte ich einmal bewusst, um zu spüren, was mir im Leben wirklich unaufgebbar wichtig ist? Zwar habe ich Fastenvorsätze so gut wie aufgegeben, aber einmal im Jahr lege ich eine Fastenwoche ein: nur Wasser, Tee, Saft und Gemüsebrühe. Es ist immer eine wertvolle Erfahrung. So vieles, womit ich mich „vollstopfe“, brauche ich gar nicht wirklich. Und ich merke, wie der Verzicht mich befreit.

Egal, ob Sie lieber Karneval und Fasching feiern oder Wert auf eine konsequente Fastenzeit legen: Ich wünsche Ihnen gesegnete Wochen im Februar, der dieses Jahr einen Tag länger ist!

Ihr Br. Andreas

Zuletzt aktualisiert: 01. Februar 2024
Kommentar