Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin. Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.Psalm 139,14
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Liebe Leserinnen und Leser! Als Jugendlicher habe ich begonnen, ganz regelmäßig Nachrichten zu schauen und Zeitung zu lesen. Die 19:00-Uhr-Nachrichten im ZDF waren ein fester Bestandteil meines Tagesablaufs. Und so kam es, dass ich mich in politischen Angelegenheiten ziemlich gut auskannte. Im Lauf der Jahre ist meine Motivation, die Nachrichten zu schauen, schwächer geworden. Ich informiere mich zwar nach wie vor über das aktuelle Geschehen, aber die vielen Krisen und Katastrophen dieser Welt: Irgendwie machen sie mich müde. Wenn die Nachrichtensprecher in diesen Wochen und Monaten die Meldungen aus den Kriegsgebieten Ukraine und Israel vermelden – das macht mich hilflos. Eine Zeit lang habe ich stattdessen lieber Fußball geschaut. Da passiert nichts Schlimmes (außer, dass der FC Bayern ständig gewinnt...). Doch auch „König Fußball“ ist längst nicht mehr unumstritten. Und so ist mein aktueller, harmloser Favorit: Kochsendungen. Da werden Restaurants getestet, es wird gegeneinander gekocht, es geht um Schnelligkeit und Geschmack – ziemlich abwechslungsreich. Aber wirklicher Tiefgang ist naturgemäß nur selten zu finden.

Der hl. Franziskus hätte seine Zeit mit Fernsehen wohl kaum verschwendet. Unser Titelbild erinnert an die Weihnachtsfeier von Greccio. An mehreren Stellen dieser Dezember-Ausgabe kommt das Krippenereignis, das in diesem Jahr sein 800-jähriges Jubiläum feiern darf, vor. Mich fasziniert dabei die Gabe des hl. Franziskus, große, oft geheimnisvolle Dinge aus dem Bereich des Göttlichen mit größtem Respekt in das konkrete Leben zu „übersetzen“. Dass Gott sich klein und greifbar für den Menschen macht, spielt Franziskus nach, wenn er die Krippenszene ins Rietital und in seine konkrete Wirklichkeit versetzt.

Da kann er – gemeinsam mit dem Mitfeiernden – nicht unbeteiligt bleiben. Er wird Teil des Geschehens. Eine ganz andere Erfahrung, als wenn ich nur Zuschauer auf der Fernsehcouch bin. Immer wieder sucht Franz von Assisi solch tiefe Verbindungen zu Gott, zum Menschen und zur Schöpfung. Er kann sich darauf einlassen in der tiefen Gewissheit, dass Gott in allem ist. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein erfülltes Weihnachtsfest mit eben dieser festen göttlichen Zusage.

Ihr Bruder Andreas

Zuletzt aktualisiert: 04. Dezember 2023
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